Gemeinsam leiten Susanne Convent-Schramm und Markus Schramm die Spedition Convent. Die beiden führen das von Susanne`s Großvater 1933 gegründete Unternehmen gemeinsam in die Zukunft. Welche Herausforderungen bei der Entwicklung vom traditionellen Fuhrwerk zum internationalen Logistikdienstleister zu bewältigen sind und warum die Ausbildung dabei so einen hohen Stellenwert hat, haben uns die beiden im Rahmen unserer Kampagne „Unsere Wirtschaft“ erklärt.
Nach ihrem Abitur macht Susanne zunächst eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Colt in Kleve, wo sie ihren Mann Markus kennenlernt. Zusammen gehen die beiden fürs Studium nach Münster – sie studiert VWL, er Jura. In den Semesterferien kommt sie bereits immer wieder zurück nach Emmerich und jobbt in dem Unternehmen, das zu der Zeit von ihren Eltern geführt wird. „Nach dem Studium habe ich bei einer Unternehmensberatung für Logistik-Management angefangen. Während dieser Zeit sollte ich nur für ein Projekt im Qualitätsmanagement hier in der Firma unterstützen. Danach bin ich geblieben. Und habe direkt den neuen Standort An der Schleuse geplant. Eigentlich wollten Markus und ich immer ins Ausland, aber schlussendlich fühlte sich die Entscheidung für das Familienunternehmen einfach richtig an.“
2005 übernimmt Susanne offiziell die Geschäftsleitung. Wenn sie an die Zeit zurückdenkt, dann mit gemischten Gefühlen. „Damals war das Unternehmen fast ein reiner Männerbetrieb. Als Frau und gleichzeitig Tochter des Geschäftsführers habe ich gelernt, mich zu behaupten und meinen Führungsstil zu finden.“
Heute leitet Susanne das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Mann Markus. Die rund 80 Mitarbeiter:innen führt sie, im Gegensatz zu ihrem Vater Theo Convent mehr kollaborativ. Besonders am Herzen liegen ihr die Themen Ausbildung und Nachhaltigkeit.
Susanne kennt jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin im Betrieb, weiß um die privaten Sorgen und individuellen Herausforderungen. „Was uns als Familienunternehmen ausmacht, ist vor allem das große Vertrauen untereinander. Wir haben Verantwortung für unsere Mitarbeiter:innen und unterstützen da, wo es gebraucht wird. Umgekehrt wissen wir, dass wir uns immer auf unser Team verlassen können.“ Denn Susanne und Markus lieben es, zu reisen. Für die beiden ist es daher essenziell, dass das Tagesgeschäft reibungslos weiterläuft, auch wenn beide Geschäftsführer nicht da sind. „Ich sehe es als meine Verantwortung, das Unternehmen so aufzustellen, dass es auch ohne mich funktionieren würde.“ Und das funktioniert, im Urlaub werden die beiden so gut wie nie angerufen.
„Was uns als Familienunternehmen ausmacht, ist vor allem das große Vertrauen untereinander."
Zuverlässigkeit ist für Susanne und Markus von besonderer Bedeutung. Sowohl ihren Kunden als auch allen Mitarbeiter:innen gegenüber. „Ich möchte, dass die Menschen, mit denen wir eng zusammenarbeiten, wissen, dass sie sich immer auf uns verlassen können.“ Damit einhergeht, dass sich die Convent Spedition als integraler Teil der Logistik-Kette versteht. „Wir sind engagiert, versuchen immer die beste Lösung zu finden und können durch unsere kurzen Entscheidungswege schnell vieles für unsere Kunden möglich machen.“
Dazu trägt auch unser Standort bei. „Emmerich ist ein wirklich guter Logistik-Standort.“ Der Emmericher Hafen ermöglicht uns auf der Wasserstraße eine schnelle Verbindung nach Rotterdam. Außerdem ist man von Emmerich aus schneller in England als in München – für das UK-Geschäft von Convent ein großer Vorteil. Rund 50 Prozent des Geschäfts läuft außerdem innerstädtisch ab: Convent versorgt die hier ansässigen produzierenden Unternehmen mit Rohstoffen und nimmt im gleichen Zug die fertige Ware mit und transportiert sie weiter.
Der Weg vom traditionellen Fuhrwerk zum Logistikdienstleister weltweit ist oft herausfordernd. „Im Prinzip stecken wir dauerhaft in einem Veränderungsprozess, wenn wir zukunftsfähig bleiben wollen.“ Dazu gehören Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die konsequent umgesetzt und vorangetrieben werden müssen. Denn sowohl Kunden- als auch gesetzliche Anforderungen werden zunehmend größer. „Wichtig ist, dass wir diese Themen klar vor Augen haben und dabei immer darauf achten, alle Mitarbeiter:innen auf diesem Weg mitzunehmen.“
„Im Prinzip stecken wir dauerhaft in einem Veränderungsprozess, wenn wir zukunftsfähig bleiben wollen.“